Zahlreiche führende Personen der NSDAP stammen aus Bayern. Das Gebiet Bayerns hatte in einigen Aspekten eine gewisse Pionierrolle. Am 10. Mai 1933 fand auf dem Münchner Königsplatz eine Bücherverbrennung statt. Monate vor der Reichspogromnacht 1938 zerstörten NS-Aktivisten die Synagoge Nürnberg und die Synagoge München. Das erste Konzentrationslager wurde 1933 in Dachau eingerichtet. München wurde zur „Hauptstadt der Bewegung“ erklärt, Nürnberg ständiger Sitz der Reichsparteitage. 1935 wurden in Nürnberg die Nürnberger Rassegesetze verabschiedet. 1937 fand in München die erste Ausstellung „Entartete Kunst“ statt.
1939 scheiterte Georg Elsers Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller. Unter den bayerischen Widerstandsgruppen ist die Münchner Weiße Rose die bekannteste. Auch Schlüsselfiguren der Münchner Neuesten Nachrichten, die bis Mai 1933 gegen Hitler opponiert hatten, spielten eine wichtige Rolle: z. B. Erwein von Aretin und Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg.[7][8] In den letzten Kriegstagen scheiterte die „Freiheitsaktion Bayern“ von Rupprecht Gerngross.
Bei den Luftangriffen durch die Westalliierten wurden bayerische Städte wie München, Nürnberg und Würzburg ab 1943 erheblich zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden für Bayern (ohne Pfalz) mindestens 250.000 gefallene und 230.000 vermißte Soldaten sowie rund 28.000 zivile Kriegstote ermittelt. Im Sommer 1947 wurden für Bayern noch 212.494 Kriegsgefangene gezählt, davon 73.4 % aus der einheimischen Bevölkerung.[9]
Bayern nach 1945
Nach der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 wurde Bayern gemäß dem Potsdamer Abkommen mit Ausnahme der Pfalz und Lindaus, die unter französische Kontrolle kamen, Teil der amerikanischen Besatzungszone.
Am 28. Mai 1945 wurde Fritz Schäffer von der Bayerischen Volkspartei von der amerikanischen Militärregierung zum Ministerpräsidenten bestimmt, am 28. September allerdings von ihr wieder entlassen. Als Nachfolger bestimmte sie den Sozialdemokraten Wilhelm Hoegner. General Eisenhower stellte mit der Proklamation Nummer 2 vom 28. September 1945 Bayern offiziell als Staat